So schützt Ihr die Tiere vor Sonnenstich, Sonnenbrand & Co

Pferde leiden unter starker Hitze entschieden mehr als unter eisiger Kälte. Viele Tiere haben bei drück-ender, schwüler Hitze schnell Kreis-laufprobleme, deshalb ist eine art-

gerechte Haltung für die Gesund-

heit eine der wichtigsten Voraus-

setzungen, um die warme Jahreszeit gut zu überstehen.

 

Hohe, über einen gemächlichen Spazierritt hinausgehende Anforde-rungen sollen, nicht nur in der drückenden Mittagshitze, vom Pferd nicht gefordert werden. Jegliche Leistung darf nur verlangt werden, wenn das Pferd körperlich gesund und gut konditioniert ist – und dann sollten die frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden gewählt werden. Alle nordischen Pferderassen, Ponys, Kleinpferde und Kaltblutrassen sind anfälliger gegen Hitzestreß als Araber und Berber. Bemerkt man, daß das Pferd  Konzentrationsschwierigkeiten, Konditionsschwächen oder Kreislaufprobleme hat, ist die Arbeit sofort einzustellen, das Pferd an einen schattigen Platz zu bringen und mit kühlem Wasser abzuwaschen (wie: siehe unten).

 

Mindestens zweimal Tränke kontrollieren

 

Während der heißen Sommermonate ist eine Boxenhaltung in stickigen, überhitzten Ställen unbedingt zu vermeiden, ja auszuschließen. Die Pferde brauchen – viel mehr als der Mensch –  ständig frische, kühle Luft: In den Ställen steigt in der warmen Jahreszeit der Ammoniak-geruch für die Pferde ins Unerträgliche. Die für das Pferd gesündeste Haltungsart ist ein Aufenthalt Tag und Nacht auf der Weide. Die kühle Nachtluft läßt die Pferde den kommenden heißen Tag besser ertragen.

 

Hierbei sind einige wichtige Punkte zu erfüllen, ohne die das Pferd auch bei Weidehaltung leidet. So muß immer die Möglichkeit gegeben sein, daß die Pferde bei Bedarf einen schattigen Platz aufsuchen können; er sollte so groß sein, daß alle Pferde dort Unterkunft finden, ohne sich gegenseitig zu behindern. An schattigen, kühlen Plätzen ist auch die Fliegenplage nicht so groß, da Fliegen solche Orte meiden.

 

Noch viel wichtiger als Schatten ist ausreichendes, frisches Trinkwasser. Pferde regulieren durch das Schwitzen ihre Körpertemperatur, was einen hohen Wasserverlust hervorruft. Sind keine Selbsttränken vorhanden, muß ein geschlossener Tankwagen zur Verfügung stehen.

Offene Wannen oder Bottiche eignen sich nicht so gut, da das Wasser sehr schnell verschmutzt, faulig wird und Mücken ihre Eier darin ab-

legen. Besitzt man nur Wannen, müssen diese jeden Tag mehrfach mit frischem Wasser aufgefüllt und alle zwei bis drei Tage gründlich gereinigt werden. Daß Tankwagen und Bottiche im Schatten stehen, versteht sich von selbst – Pferde mögen kein abgestandenes Brackwasser.

 

Bei der Haltung einer größeren Pferdeherde gilt, möglichst zwei mind. zehn Meter auseinander liegende Tränkmöglichkeiten zu haben: Durch die Rangordnung ist es schon vorgekommen, daß niedrig stehende Tiere (und damit die schwächsten der Herde) nicht ans notwendige Wasser kamen.

 

Nur ausnahmsweise in den Stall

 

Ist ausnahmsweise keine Weidehaltung möglich und muß das Pferd Tag und Nacht in der Box stehen, sollten auch hier dem Pferd die heißen Tage im Sommer so erträglich wie nur möglich gemacht werden. Dazu gehören unbedingt:

 

  • Stallfenster mit Markisen oder ähnlichem Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung. Besonders Außenboxen, die der Sonnenseite zugewandt sind, sollten unbedingt einen  Sonnenschutz haben, da sich die Hitze in der Box staut und das Pferd es als angenehmer empfindet, im Schatten zu stehen;
  • der Sonne zugewandte Türen sind tagsüber zu schließen; Voraussetzung ist, daß andere Lüftungsmöglichkeiten bestehen. Auf keinen Fall darf der Stall vollständig geschlossen bleiben!
  • möglichst viel frische Luftzufuhr, dabei aber Zugluft unbedingt verhindern, vor allen Dingen nachts frische, kühle Luft in den Stall lassen;
  • besonders gründlich muß wegen des Ammoniaks der Mist aus den Boxen entfernt werden, um die Stalluft für die Pferde möglichst geruchsfrei zu halten und somit auch die Fliegenplage etwas einzuschränken;
  • durch regelmäßiges Befeuchten der Stallgasse und der Wände kann die Lufttemperatur gesenkt werden.

 

In der Sommerzeit ist in den Ställen die Fliegenplage sehr stark ver-

breitet und macht den Pferden schwer zu schaffen. Auf keinen Fall dürfen Insektensprays oder ähnliche giftige Substanzen im Stall verteilt werden! Ausschließlich natürliche Mittel, Fliegenleimbänder oder elektrische Fliegenfänger sind anzuwenden. Um das Eindringen der Fliegen in den Stall zu reduzieren, sind Fliegennetze vor den Fenstern oder Fliegenvorhänge vor den Türen anzubringen. Pferde lernen mit Geduld und ein paar Leckerlis schnell, durch diese Vorhänge zu gehen. Aber alle noch so gut eingerichteten Ställe können dem Pferd die Weide und den direkten Kontakt mit den Artgenossen zum gegenseitigen Fliegenvertreiben nicht ersetzen. Wenn immer irgendwie möglich, muß das Pferd (nicht nur in der Sommerzeit) auf die Weide, die Koppel oder den Auslauf können.

 

Weide mit Schattenplatzen

 

Aber genau wie für die Stallhaltung gibt es auch bei der Weidehaltung einige wichtige Punkte zu beachten:

 

  • die Pferde müssen immer die Möglichkeit haben, vor allzu starken Sonnenstrahlen  Schutz zu finden;

es ist falsch und nicht artgerecht, ein Pferd alleine zu halten. Mindestens ein Artgenosse sollte immer dabei sein, da er eine wichtige Hilfe bei der Fliegenplage ist. Die Pferde stellen sich Kopf an Hinterhand aneinander, um sich mit dem Schweif gegenseitig die Fliegen zu vertreiben. Das Fellknabbern ist ein wichtiger sozialer Kontakt, der für die seelische Ausgeglichenheit der Pferde notwendig ist;

  • frisches, sauberes Wasser muß immer in ausreichender Menge für alle Pferde zur Verfügung stehen. Der tägliche Wasserbedarf steigt schnell auf 60 Liter!
  • sind Selbsttränken vorhanden, müssen diese zweimal täglich auf ihre Funktionstüchtigkeit hin geprüft werden. Bei undurchsichtigen Wassertanks muß der Wasserstand nachgesehen werden, um zu wissen, wie lange der Wasservorrat reicht;
  • zweimal täglich sind die Pferde auf ihren Gesundheitszustand zu prüfen, ob Verletzungen oder andere Krankheitsanzeichen vorhanden sind. Diese Pferde sollten zur weiteren Behandlung mit in den Stall genommen werden;
  • zu dem Weidegras gehört das ständige Angebot von Heu oder Stroh. Unter Umständen  ist eine der Leistung des Pferdes angepaßte Kraftfutterration mit Mineralfutter unerläßlich;
  • auf jede Weide gehören ein Salz- und ein Mineralleckstein.

 

Heu und Mineralien anbieten

 

Die Fütterung ist im Sommer den Weideverhältnissen anzupassen. Fette Weiden erfordern eine geringere Zufütterung als magere Weiden; letztere sind für Ponys und andere Robustpferderassen sehr geeignet. Dies beugt der Rehegefahr vor. In beiden Fällen muß jedoch zusätzlich Heu oder Stroh  beigefüttert werden. Eventuelle Kraftfutterrationen sind mit einem Mineralfutter zu versehen, denn Gras und Kräuter auf den Weiden decken den Mineralstoffbedarf der Pferde nicht ab!

Ein Salzleckstein und ein Mineralleckstein dürfen auf keiner Pferdeweide fehlen. Denn durch starkes Schwitzen erfährt der Pferdekörper einen hohen Salzverlust, der unbedingt ausgeglichen werden muß, um Mangel-

erscheinungen vorzubeugen. Nach dem Reiten ist es angebracht, zu-

sätzlich ein bis zwei Teelöffel Mineral- oder Jodsalz unter das Futter zu mischen, damit der Natriumbedarf gedeckt ist.

 

Weidepferde sollten möglichst wenig geputzt werden. Die natürliche Schutzschicht im Fell, die aus Talg und Schuppen besteht, darf nicht unnötig zerstört werden. Sie schützt das Pferd vor Nässe und Kälte, denen es auf der Weide ausgesetzt ist. Das aber nicht, daß das Pferd den ganzen Sommer über nicht gepflegt werden soll; im Gegenteil, einige Pflegemaßnahmen sind genau einzuhalten.

 

Nach dem Reiten, wenn das Pferd geschwitzt hat, muß es gründlich von dem nassen, salzhaltigen Schweiß gereinigt werden (daher der Salz-

verlust im Körper, der wieder ausgeglichen werden muß). Wird das Pferd in diesem verschwitzten Zustand auf die Weide gestellt, können sich in den feuchten, warmen Schweißabsonderungen Bakterien, Pilze und besonders Milben gut ausbreiten. Zudem zieht der Schweißgeruch Fliegen an, die das Pferd arg belästigen. Die angetrocknete Schweiß-

kruste brennt auf der Pferdehaut, wenn sie nicht beseitigt wird.

 

Nach dem Reiten Pferde waschen

 

Abgewaschen wird erst nach einer (Fütterungs)-Pause von mindestens 15 Minuten: Das Pferd muß erst etwas Abkühlen! Zum Abwaschen reichen ein verschiedenseitiger Schwamm oder eine nicht zu kräftige Wurzelbürste und ein Eimer sauberes, klares Wasser. Auf Pferde-shampoo sollte unbedingt verzichtet werden, da der meist parfümierte Geruch Fliegen und Insekten anzieht, was ja tunlichst vermieden werden sollte. Außerdem zerstört das Shampoo durch seine fettlöslichen Stoffe die hauteigene Fettschicht, was ebenfalls bei Weidepferden nachteilige Auswirkungen in bezug auf das Eindringen von Kälte und Nässe in das Fell hat.

 

Mit reichlich Wasser wird die Schweißkruste mit dem Schwamm kräftig ausgewaschen, bis sie beseitigt ist.  Zwischendurch sollte das Wasser gewechselt werden. Das im Fell verbliebene restliche Wasser wird mit einem Schweißmesser abgezogen, um eine zu starke Auskühlung durch die entstehende Verdunstungskälte zu vermeiden. Ob mit Schwamm oder bei Pferden, die sich aus dem Schlauch heraus abspritzen lassen: Es werden zuerst die Vorder- und dann die Hinterbeine mit einem feinen Wasserstrahl abgekühlt. Dann arbeitet man sich langsam die Brust und den Hals hinauf. Der Kopf wird nicht abgespritzt (hierfür nimmt man den Schwamm). Dann folgen die Flanken und dann erst der Rücken – kommt hierhin zu schnell kaltes Wasser, zieht sich die Rückenmuskulatur blitzartig zusammen und verkrampft. Zum Schluß wird die Hinterhand gereinigt.

 

Trainingsarbeit, Spazier- oder Wanderritte sind am besten während der kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verrichten. Älteren Pferden dürfen bei hohen Temperaturen Anstrengungen auf keinen Fall zuge-

mutet werden, da sie besonders empfindlich mit Kreislaufstörungen reagieren. Sind Turniere angesagt, ist damit zu rechnen, daß auch während der heißen Mittagszeit gestartet werden muß. Dabei dürfen nur Pferde mit entsprechender Kondition, guter Gesundheit und stabilem Kreislauf geritten werden. Das Pferd ist langsam daran zu gewöhnen, bei diesen heißen Temperaturen Leistungsforderungen zu zeigen.

Bei auftretenden gesundheitlichen Problemen, z.B. instabilem Kreislauf oder Hitzschlag, ist das Pferd sofort in einen kühlen Stall oder an einen schattigen Platz zu stellen. Bei Verdacht auf Hitzschlag ist sofort der Tierarzt zu holen.

 

Vorsicht vor Hitzschlag

 

Symptome beim Hitzschlag: Schwäche, Kreislaufprobleme (Schwanken), Körpertemperatur über 38,7 Grad Celsius, starkes Schwitzen, erhöhte Atem- und Pulsfrequenz.

 

Die Zeit, bis der Tierarzt eintrifft, muß mit folgenden Maßnahmen überbrückt werden: Beine mit leichtem Wasserstrahl kühlen, Kopf mit nassem Schwamm oder Tuch befeuchten, dann Brust und Körper mit leichtem Wasserstrahl abkühlen.

 

Die Fliegen- und Bremsenplage läßt manche Pferde im Sommer schier verzweifeln, sie sind kaum noch reitbar und geraten sogar in Panik. Der Pferdefachhandel bietet die unterschiedlichsten Anti-Fliegensprays und -lotionen an. Welche nun am besten und am längsten wirken, ist von Pferd zu Pferd und anscheinend auch von Insekt zu Insekt verschieden. Viele Pferde vertragen das Geräusch von Sprühflaschen nicht, dann muß der Wirkstoff mit einem Tuch oder Schwämmchen die Antifliegenlotion aufgetragen werden.

 

Es ist auch sehr genau zu prüfen, welche Mittel verwendet werden, denn einige enthalten Gifte, die bei Pferden schon zu allergischen Reaktionen geführt haben. Leider ist nicht immer auf den Flaschen angegeben, was sie enthalten. Am besten ist es, nur Mittel zu verwenden, die rein bio-

logisch hergestellt wurden und keine Konservierungsstoffe enthalten. Von reinen Essiglösungen ist abzuraten, da sie die empfindliche Pferde-

haut reizen und es zu starken Pustelbildungen kommen kann. Hier soll nicht der Eindruck entstehen, keine Fliegenmittel zu benutzen – im Gegenteil, einen kleinen Schutz bieten sie allemal. Gerade bei einem Ausritt ist es angenehmer, sein Pferd (und damit auch sich selbst) vor den Plagegeistern zu schützen.

 

Preiswerte Anti-Fliegenlotion

 

Eine schon vor mehr als 100 Jahren von der deutschen Kavallerie zu-

sammengemixte Mischung hat sich bei unseren Pferden bestens bewährt und ist wesentlich preiswerter als fertig gekaufte Präparate: Wir nehmen schon im zeitigen Frühjahr eine dunkel gefärbte Flasche. Diese füllen wir zur Hälfte mit ganz normalem Salatöl. Dort hinein geben wir nach und nach so lange die Reste von ausgedrückten Knoblauchzehen, bis der Boden der Flasche gut bedeckt ist. Die Flasche lassen wir dann ver-

schlossen etwa vier Wochen in einem dunklen Raum stehen. Richtig durchgezogen ist das Öl, wenn uns beim Öffnen ein starker Knoblauch-

geruch entgegen schlägt. Die Flasche wird dann noch mit (Wein)-Essig aufgefüllt; zusätzlich geben wir 10 Tropfen Schwarzkümmelöl dazu. Diese Mischung geben wir durch einen Filter in eine Sprühflasche – fertig ist die preiswerte Anti-Fliegenlotion. Vor dem Aufsprühen ist es wichtig, die Flasche gut durchzuschütteln.

 

Mähne und Schweif sind die natürlichen Abwehrmittel der Pferde gegen Fliegen, daher sollten sie nicht gekürzt oder gar zur Zierde eingeflochten werden. Je länger Mähne und Schweif des Pferdes wachsen dürfen, desto mehr Fliegen können sie vertreiben. Außerdem schützt ein langer Schopf die Augen vor lästigen Plagegeistern und verhindert die im Sommer so gefürchteten Augenentzündungen.

 

Zum Schluß bedenken Sie vor Ihrem nächsten Sommerritt auch noch eines: Wenn Sie selbst Probleme mit der Hitze haben, gehören Sie nicht auf einen Pferderücken!   

 

Quelle: Thomas Link



Sonnenbrand beim Pferd

Pferde mit großen Blessen sind Sonnenbrand gefährdet, besonders die rosafarbene Haut um Nüstern und Maul. Hat ein Pferd Sonnenbrand, entstehen rote Stellen auf der Nase und es bildet sich Schorf.

 

Um diesen für das Pferd recht schmerzhaften Sonnenbrand zu ver-

meiden, sollten Sie dem Pferd auf der Weide nach Möglichkeit Schatten bieten. Geht das nicht, gibt es ein paar Tricks, um den Sonnenbrand zu verhindern.

Zum einen gibt es feine Netze zum befestigen am Halfter. Sie schützen die Nase des Pferdes vor der Sonnenstrahlung. Diese Netze sind recht stabil, manche Pferde mögen Sie aber nicht. Das Pferd versucht das ständig das Netz abzuschütteln oder reibt sich um das Netz loszu-

werden. Manche Pferde geraten auch in Panik, weil das Netz über den Nüstern liegt. Solche Netze gibt es zum Beispiel von Kavalkade.

Eine etwas umständlichere Alternative ist Sonnencreme. Sie können dem Pferd an sonnigen Tagen einfach die Nase mit Sonnencreme ein-

reiben. Am besten eignet sich wasserfeste Sonnencreme für Kinder. Die hält lange und ist frei von Duft- und Konservierungsstoffen.

 

Sonderfall Albinos: Albinos haben keinen Hautfarbstoff. Daher sind sie am ganzen Körper Sonnenbrand gefährdet. Daher sollte man diese Pferde nicht bei starker Sonneneinstrahlung auf die Koppel stellen. Die Mittagszeit verbringen Albinos besser im schattigen Stall. Ist ein Pferd sehr empfindlich, ist eine Ganzkörper-Decke eine Möglichkeit. Solche Decken gibt es für Pferde mit Sommerekzem. Einige der Modelle sind auch lichtdicht.

 

Quelle: www.tipps-zum-pferd.de



Kolik vermeiden und wenn's passiert ist eine Erste-Hilfe-Anleitung

Koliken sind eine gefährliche Er-

krankung und können zum Tod führen. Daher sollten Sie alles tun um Koliken zu vermeiden.

 

Hier ein paar Tipps:

  • Kontrollieren Sie die Tränke mindestens einmal täglich. Bekommt ein Pferd kein Wasser, hat es innerhalb von ein paar Stunden eine schwere Kolik.
 
  • Kontrollieren Sie die Futterkrippe. Fremdkörper im Futter können Magen oder Darm verletzen und zu Darmverschlingungen führen.
  • Füttern Sie genügend Raufutter. Das Pferd sollte ständig Raufutter, also Heu oder Stroh zur Verfügung haben. Das regt die Verdauung an.
  • Plötzliche Futterumstellungen vermeiden. Bekommt das Pferd plötzlich ungewohntes Futter wie Stroh oder frisches Gras, kann das zu Kolik führen. Lieber langsam in kleinen Schritten anfüttern.
  • Kein verdorbenes oder verschmutztes Futter verfüttern. Das gehört auf den Müll und nicht ins Pferd, denn es kann in Darm gären und zu einer Gaskolik führen oder das Pferd vergiftet.
  • Koppeln und Ausläufe regelmäßig auf Giftpflanzen kontrollieren. Die können auch von außerhalb einwandern.
  • Achten Sie darauf, dass Fremde die Pferde nicht füttern. Die können das Pferd unabsichtlich vergiften oder zum Beispiel durch zuviel weiches Brot eine Kolik verursachen.
  • Unnötigen Stress vermeiden. Viele Pferde reagieren auf Stress mit Krampfkoliken. Eine Gefahrenquelle sind auch plötzliche Wetterwechsel.

Was Ihr tun könnt wenn das Pferd doch mal eine Kolik hat lest hier:

 

Der Begriff Kolik ist sehr allgemein und bedeutet eigentlich nur, dass das Pferd Bauchschmerzen hat. Dahinter kann sich von schlichten Blähungen bis hin zur lebensbedrohlichen Darmverschlingung alles verbergen.

Daher sollte eine Kolik immer ernst genommen werden. Handelt es sich tatsächlich um eine Darmverschlingung oder einen Darmver-schluss, ist die Zeit ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, das Pferd zu retten.

Eine Kolik erkennen


Da das Krankheitsbild Kolik nicht einheitlich ist, können sehr unter-schiedliche Symptome auftreten. Das Pferd zeigt auf jeden Fall aber Unwohlsein und ungewöhnliches Verhalten.

 

Häufig wälzen sich die Pferde ständig, springen auf, nur um sich gleich wieder hinzuwerfen und sich erneut zu wälzen. Dieses Verhalten sollte nicht mit dem normalen Wälzen aus Wohlbefinden verwechselt werden.

Ebenfalls typische Symptome sind häufiges Umschauen und Treten nach dem Bauch. Häufig ist der Bauch auch deutlich sichtbar aufgebläht.

Weitere Symptome die auftreten können sind: Unruhe, Schwitzen, Lethargie, schnelle Atmung, Appetitlosigkeit und das dauernde Auspressen von Kot.

 

Sofortmaßnahmen


  • Habt Ihr festgestellt, dass ein Pferd eine Kolik hat, ruft sofort den Tierarzt an. Der soll so schnell wie möglich kommen, da es sich um einen Notfall handelt.
  • Holt das Pferd aus der Box und führt es vorsichtig im Schritt. Die Bewegung kann krampflösend wirken und so die Schmerzen verringern. Will das Pferd sich wälzen, solltet Ihr das zulassen. Achtet aber darauf, dass das Pferd sich dabei nicht verletzen kann.
  • Achtet darauf, ob das Pferd äpfelt. Das ist eine wichtige Information für den Tierarzt.
  • Hat das Pferd stark geschwitzt, leget ihm eine Abschwitzdecke auf, damit es nicht auskühlt.
  • Lasst das Pferd nicht fressen oder saufen, bis der Tierarzt kommt. Eventuell muss der Magen ausgepumpt werden.
  • Kontrolliert regelmäßig den Kreislauf des Pferdes. Am einfachsten geht das am Zahnfleisch. Das sollte rosig sein. Ist es gelblich weiß verfärbt, ist das ein Alarmsignal. 
  • Sie die Puls und Temperatur des Pferdes.
  • Hat das Pferd eine schwere Kolik, solltet Ihr vorsorglich ein Zugfahrzeug mit Pferdehänger organisieren, so dass Ihr das Pferd falls nötig zügig in eine Klinik transportieren können.

 

Was der Tierarzt tut


Wie der Tierarzt ein Pferd behandelt, hängt stark von der Ursache der Kolik ab.

Hat das Pferd eine Krampfkolik, bei der sich die Muskeln im Magen und Darm verkrampfen zu starken Schmerzen führen, spritzt er dem Pferd meist krampflösende und entspannende Medikamente zusammen mit einem Mittel gegen die Schmerzen. Daraufhin geht es dem Pferd meist schnell besser.

 

Hat das Pferd eine Verstopfungskolik, räumt der Tierarzt meist den Darm aus und macht dem Pferd einen Einlauf mit Öl, der die ver-

klumpten Nahrungsreste im Darm lösen soll. Auch hier bekommt das Pferd entspannende und schmerzlindernde Medikamente. danach darf es für ein bis zwei Tage nichts fressen, damit sich der Darm in Ruhe leeren kann.

 

Bei einer Gaskolik helfen ebenfalls entspannende Medikamente. Gleichzeitig bekommt das Pferd ein Mittel gegen die Blähungen. Ist der Darm zu stark aufgebläht muss das Pferd eventuell operiert werden. In der Klinik wird der Darm dann so aufgeschnitten, dass das Gas ent-

weichen kann. Ist der Darm nämlich zu stark aufgebläht kann er platzen oder die Blutzufuhr so unterbrechen, dass Teile des Darms absterben. Beides wäre ein Todesurteil für das Pferd.

 

Hat das Pferd eine Magenüberladung, muss der Magen ausgepumpt werden. Diese Krankheit entsteht, wenn ein Pferd entweder zu viel auf einmal frisst, so dass der Platz im Magen nicht mehr ausreicht oder die Nahrung aus irgendeinem Grund nicht mehr in den Darm weitertrans-portiert werden kann. Die Gefahr besteht darin, dass der Magen platzt. Dann wäre das Pferd nicht mehr zu retten, da die Magensäure die inneren Organe zerstört. Eventuell muss der Magen auch in der Klinik operativ entleert werden.

 

Der schlimmste Fall ist eine Darmverschlingung oder ein Darmver-schluss. Dabei hat sich der Darm so verdreht, dass der Nahrungsbrei nicht mehr hindurch transportiert werden kann. Der Brei fängt dann an zu gären und es entsteht viel Gas. Spätestens jetzt wird die Blutzufuhr zu diesem Darmbereich unterbrochen und das Gewebe fängt an abzu-

sterben.

 

Hat das Pferd eine Darmverschlingung, muss meist operiert werden, da sich diese Verschiebung nur in seltenen Fällen von alleine zurückent-

wickelt. Wird der Darm nicht wieder in die richtige Lage gebracht, stirbt das Pferd innerhalb von wenigen Stunden. Je schneller das Pferd operiert wird, desto größer sind die Chancen, dass der verdrehte Darm-

abschnitt gerettet werden kann. Hier ist also Eile geboten.

 

Für den Fall, dass Sie einmal nicht erreich bar sind sollten Sie mit dem Stallbetreiber klären, welcher Tierarzt gerufen werden soll und ob und von wem das Pferd im Fall des Falles operiert werden soll.

 

Quelle: www.tipps-zum-pferd.de