Basiswissen Pferd - Für die "Kleinen"
Teil I - Die Pferdepflege oder wie putze ich mein Pferd richtig!
Also Ponny "Bille" mag das Putzen wirklich sehr gerne. Sie genießt es richtig, denn sie findet das gehört einfach zum Reiten dazu. Recht hat sie, denn es ist echt wichtig ein Pferd vor dem Reiten gründlich zu putzen, denn durch das Putzen entfernt man nicht nur den Dreck, sondern massiert auch die Haut des Pferdes, was die meisten Pferde echt super finden. Bei uns hat jedes Pferd sein eigenes Putzzeug. Das ist wichtig, damit man, wenn die Pferde mal krank sein sollten, die anderen Pferde nicht ansteckt. Folgendes findet man in meinem Putzkasten:
- Kardätsche
- Striegel
- Wurzelbürste
- Hufkratzer
- Mähnenkamm
- Schwamm
Anbinden vor dem Putzen
Also vor dem Putzen muss man das Pferd sicher anbinden um Unfälle zu vermeiden. Am Besten ist es also wenn das Pferd links und rechts am Halfter angebunden wird. Bei uns geht das aber nicht, deshalb binden wir die Pferde immer mit einem Strick an der aber einen Panikhaken hat. Der löst sich ganz schnell, wenn das Pferd einmal Angst bekommt und mit seinem Gewicht rückwärts am Strick zieht.
Das Pferd striegeln
Beim Putzen fängt man mit dem Striegeln an, um den größten Dreck aus dem Fell zu bekommen. Dazu nimmt man den Striegel in die rechte Hand und geht in kreisenden Bewegungen über das Fell des Pferdes. Wir nehmen dazu einen Gummistriegel, der ist nicht so hart und tut dem Pferd nicht weh. Es gibt aber auch Striegel aus Metall, die werden von empfindlichen Pferden aber nicht immer gemocht. Wichtig zu Wissen ist dass man mit dem Striegel aber nicht überall am Pferd putzen darf. Die Stellen, an denen das Pferd nicht so gut gepolstert ist, wie am Kopf, an den Beinen und an den Hüftknochen, darf man nicht striegeln. Klar, ist bestimmt unangenehm, weil die Haut direkt über dem Knochen liegt.
Das Pferd abbürsten
Wenn man mit dem Striegeln fertig ist, wird das ganze Pferd mit der Kardätsche abgebürstet. Das ist eine spezielle Bürste, an der der Staub gut hängen bleibt. Damit man den Staub aber auch von der Kardätsche wieder runter bekommt, und nicht wieder auf dem Pferd verteilt, wird diese nach jedem Zug am Striegel abgestrichen. Wenn ihr dann nach einiger Zeit in den Striegel schaut, dann könnt ihr super sehen, wie viel Staub auf dem Pony zu finden ist. Den Staub bekommt ihr übrigens ganz einfach aus dem Striegel raus. Einfach den Striegel auf den Boden klopfen. Dann fällt der Staub raus. Manchmal sind die Pferde aber auch ganz schlimm verdreckt. Max wälzt sich zum Beispiel immer gerne im Matsch und ist dann echt dreckig. Dann kann man diese Stellen mit der Wurzelbürste bearbeiten. Die hat nämlich härtere Borsten als die Kardätsche und mit der bekommt man sogar den trockenen Matsch von den Beinen.
Den Schwamm benutzen
Es gibt einige Stellen am Pferd, an denen sie besonders empfindlich sind und an die man deshalb nicht mit einer Bürste dran kommen darf. Das sind zum Beispiel die Augen, die Nüstern, das Maul, den Schlauch oder bei Stuten, das Euter. Logisch, schließlich ist die Haut da echt empfindlich. Deshalb darf man das Pferd da auch nur mit einem feuchten Schwamm putzen.
Hufe auskratzen
Vor und nach dem Reiten müssen auch die Hufe des Pferdes ausgekratzt werden. Das ist ganz wichtig, da die Hufe sonst anfangen zu faulen und dem Pferd das Laufen weh tut. Das ist fast so wie bei uns das Zähneputzen! Nach dem Reiten sollte man dann die Hufe säubern und von außen mit Huföl einstreichen. Das Huföl hält das Horn geschmeidig und der Huf kann dann nicht so schnell brüchig werden.
Schweif und Mähne pflegen
Zum Schluss sind dann Schweif und Mähne dran. Die Mähne kann man einfach mit dem Mähnenkamm auskämmen aber an den Schweif darf man damit nicht. Man würde dem Pferd sonst zu viele Haare ausreißen. Dazu nimmt man immer ein paar Strähnen vom Schweif und entwirrt diese. Das kann ganz schön lang dauern und ist manchmal echt nervig. Aber besser so, als dem Pferd die Haare auszureißen.
Teil II - Halfter, Strick, Anbinden und das Führen
Pferde lernen schon im Fohlenalter, ein Halfter zu tragen und sich führen zu lassen. Diese gute Erziehung ist die Vorraussetzung dafür, dass du ein Pferd aufhalftern, führen und anbinden kannst. Zwingen kann man Pferde dazu nicht, denn sie sind viel stärker als wir. Vom Stall auf die Weide, zum Putz- oder Waschplatz, zum Schmied oder in einen Transporter werden Pferde mit einem Halfter geführt. Das ist ein Kopfstück ohne Gebiss.
Binde ein Pferd nur am Halfter an, niemals an einer Trense mit Gebiss! Verwende zum Führen immer einen Führstrick.
So hast du das Pferd besser unter Kontrolle.
Dein Platz beim Führen ist neben oder leicht vor der linken Pferdeschulter. Geführt wird in der Regel von links, das heißt mit der rechten Hand. Ein braves Pferd kannst du nur am Strick führen.
Besser im Griff hast du es, wenn du mit der rechten Hand unten in das Halfter fasst. Das Strickende bleibt dabei in der linken Hand.
Wickle dir nie den Führstrick um die Hand! Wenn das Pferd flüchten will, musst du loslassen können.
Geh beim Führen zügig vorwärts - Pferde haben längere Beine als wir. Beobachte das Auge und die Ohren deines Pferdes. Auf diese Weise erkennst du schnell, ob es vielleicht erschrickt. Halte zu
anderen Pferden Abstand, auch beim Begegnen, zum Beispiel in der Stallgasse. Wenn du das Pferd wenden willst, ist eine Rechtskurve sicherer für dich, weil dir das Pferd dabei nicht so leicht auf den
Fuß treten kann. Musst du auf sehr engem Raum wenden, dann stellst du dich am Besten vor das Pferd und lässt es Schritt für Schritt mit den Hinterbeinen herumtreten.
Führen mit der Trense
Nimm zum Führen die Trensenzügel über dem Pferdekopf nach unten. Halte zwei Finger der rechten Hand zwischen beiden Zügeln. Nur auf kurzen Strecken in eingegrenzten Plätzen und Gebäuden und wenn das
Pferd wirklich ruhig ist, darf die Zügel auf dem Hals bleiben.
Anbinden - wie und wo
Wenn du ein Pferd anbindest, dann achte auf die richtige Höhe der Anbindevorrichtung, auf die passende Länge des Stricks und auf einen korrekten Anbindeknoten (siehe
Abbildung unten!).
Binde das Pferd nie an einem beweglichen Teil (an einer Tür, einem Fensterladen) an. Entferne alle Gegenstände wie Putzkästen, Eimer, Gabeln, Sattelzeug oder ähnliches aus der Reichweite des
Pferdes.
- Ist das Pferd zu hoch angebunden, kann es den Hals nicht bequem fallen lassen.
- Ist das Pferd zu tief angebunden, kann es mit dem Genick unter den Strick geraten und dadurch in Panik versetzt werden.
- Ist es zu kurz angebunden, fühlt es sich wehrlos und versucht sich loszureißen.
- Ist es zu lang angebunden, verheddert es sich mit den Vorderbeinen im Strick.