Einteilung des Vierecks und der Linienführung
Immer wieder fragt man sich, was packe ich in eine Kür hinein, damit ich eine gute Note erhalte. Auf welche Punkte muss ich achten. Um
etwas Orientierungshilfe zu schaffen, nachfolgend einige Punkte die man beachten sollte.
Einteilung des Vierecks und der Linien
Wichtig ist es auf die Einteilung im Viereck zu achten, alles ausnutzen, nicht einseitig rechts, links, vorne oder hinten reiten. Bewegen Sie
sich im gesamten Viereck. Nutzen Sie auch die Mitte!! Gehen Sie immer wieder weg vom Hufschlag und bewegen Sie sich frei in der Bahn, ohne
dabei aber in "schwankende Linien " zu kommen.Achten Sie darauf rechte und linke Hand gleichmäßig auszulasten. Aber wechseln Sie nicht unkontrolliert ständig hin und her. Bringen Sie eine gewisse
Harmonie in rechts und links. Lasten Sie beide "Hände" möglichst gleichmäßig aus und bleiben Sie auch immer für einige Zeit rechts oder links.
Ein ständiges "Hin und Herirren" stiftet Verwirrung in der Kür. Teilen Sie sich das Viereck symmetrisch ein
Achten Sie auf die Linienführung! Linien immer klar erkenntlich herausarbeiten, ab-
wechslungsreiche Linienführung (erster, zweiter, dritter Hufschlag, Viertellinie, Schlangen-linien, Diagonalen, Volten) aber kein
ständiges Hin und Herwechseln. Machen Sie die Linien über einen bestimmten Zeitraum /Entfernung deutlich. Die Lektionen im Fluss halten, nicht abrupt abbrechen und gleich die nächste
anhängen.
Nicht immer dieselben Linien benutzen (nicht nur Zirkel, Volten oder nur Diagonalen und geradeaus) Nicht überwiegend am Hufschlag reiten
und keinesfalls nur "offizielle" Huf-
schlagfiguren benutzen.Keine "verwinkelten", abgehackten Linien führen; unharmonisches Hin und Her vermeiden.Der Fluss der Bewegung, der
Schwung und die Elastizität müssen erhalten bleiben.Nehmen Sie sich nach Ausarbeitung der Kür ein Blatt Papier zeichnen das Viereck auf und
zeichnen Die geplante Linienabfolge ein, so sehen Sie bereits ob das Viereck symmetrisch ausgelastet ist.
Originalität des Einfalls
Die Grundgangarten müssen ausgewogen dargestellt werden. Kein Überbetonen einer bestimmten Gangart. Orientieren Sie sich am Verhältnis der
Standartaufgaben im Aufgabenheft
Harmonische Gangartenwechsel. Ständiges Hin und Her zwischen Trab, Galopp und Schritt
bringt Unruhe und Disharmonie in die Kür. Wechseln Sie die Gangart nicht zu häufig. Lassen Sie der Gangart Zeit auf Richter und Zuschauer zu wirken. Bedenken Sie dass man mit einem ständigen Wechseln auch den Betrachter überfordert.Stellen Sie
die verlangten Lektionen ausgewogen dar (also nicht unbedingt 5x fliegender Wechsel rechts, nur weil man den besser kann).
Die Lektionen selbst zusammenstellen. Man sollte sich dabei auf keinen Fall an den Standardaufgaben im Aufgabenheft orientieren und Teile
übernehmen. Kreativität ist gefragt!
Die Übergänge gut abstimmen (auch mit der Musik), Nicht zu viele Übergänge, da das hektisch wirkt.
Harmonischer Aufbau der Kür. Ineinanderfließen von Gerade und Biegung von Versammlung und Verstärkung. Kein ständiges Hin und Herwechseln. Die
einzelnen Abschnitte deutlich und über einen längeren Zeitraum herausarbeiten. Die Unterscheide zwischen Versammlung und Verstärkung deutlich
herausarbeiten. .(Bitte dran denken dass bei der Verstärkung "weniger" durchaus in der Note "mehr
"sein kann. Lassen Sie ihr Pferd also nicht in die Verstärkung "hineinstürzen" sondern "entwickeln" Sie diese allmählich. Damit bleibt auch ihr Takt erhalten. Achten Sie auf den Raumgriff und dass
Sie nicht einfach nur in "schnelle, eilige" Tritte verfallen.
Nicht nur auf gebogenen Linien arbeiten.Überraschungsmomente einbauen, choreographische Extras (auch musikalisch). Im letzten Drittel auf ein
ausdrucksvolles Finale hinarbeiten (beste Lektionen dahin verlegen)
Individuelle Stärken des Pferdes herausstellen (z.B. wenn mein Pferd ausdrucksvoll Mitteltrab geht oder die Wechsel deutlich nach vorne oben
durchspringt).
Nicht Schwächen des Pferdes präsentieren oder - sofern Pflichtlektion - geschickt verstecken, "durchmogeln".Keine "Lieblingslektionen" immer
wieder bringen.
Die Lektionen nicht einzeln ohne Verbundenheit ausführen. Kein unausgewogenes Aneinanderreihen von Lektionen. Flechten Sie künstlerische Gestaltung und musikalische Höhepunkte mit ein.Lassen Sie
Zeit zwischen den einzelnen Lektionen, setzen Sie z.B. über einen längeren Zeitraum Trab musikalische Akzente.
Wenn Sie die Möglichkeit haben filmen Sie Ihre Kür und schauen Sie sich diese an. Lassen Sie auch mal "Laien" die Kür betrachten. Diese
erkennen oft viel besser ob sie harmonisch ausschaut oder verwirrend wirkt, als die "Profis" bei denen auch gleich die Ausführung mitbewertet wird.
So und nun können Sie schon mal ans planen für Ihren nächsten "Auftritt" gehen.
Quelle: www.reiter.spass.com